Britney X
Temple of Temptation
Von und mit DAMIEN THORN, ANNA SCHALL, jpeg.love, NORA AARON SCHERER, JANOUSHKA KAMIN, NATALIE ANANDA ASSMANN, ISU MIGNON MIGNONNE 異水 謎龍 未姩, FARIS CUCHI GEZAHEGN, Andreas Schneiders, Andras_2020, Elio
Foto: Winona Hudec
SA 10 JUNI • 21.00 Uhr
Performance • 1h 30 min • Christuskirche
Anmeldung
SA 10 JUN 2023 • 21.00
Alle Veranstaltungen sind im Ticketpreis enthalten, aufgrund der geringen Platzkapazität bei einzelnen Veranstaltungen bitten wir vorab um Anmeldung.
TEMPLE OF TEMPTATION zelebriert neue Rituale des Zusammenkommens und imaginiert radikale Zukunftsformen von Geschlecht, Sexualität und Care. Im modernisierten Raum der evangelischen Christuskirche in der Kölner Neustadt brechen die Künstler*innen mit patriarchal geprägten, dualistischen Weltbildern und definieren überlieferte, rituelle Praktiken, wie die der Waschung oder des Auspeitschens aus queer-dämonischer Perspektive neu. Welche Möglichkeiten haben wir unsere queeren Körper vor Verwertbarkeit, männlichen Bedürfnisökonomien, Stigmatisierung und Unterwerfungsmechanismen zu schützen und zu pflegen? Welche Form der Begegnungen außerhalb von neoliberaler Funktionalität und Selbstoptimierung wünscht sich unser Community-zentrierter Geist? Und wie lassen sich Sorge, Begierde, Liebe, Verantwortung, Lust und Gemeinschaft zusammendenken? Auf drei Ebenen des Sakralbaus begegnet das Publikum im Laufe der Performance verschiedenen individuellen und kollektiven Versuchungen des Tempels, um nicht zuletzt auf die Frage nach Erlösung zurückgeworfen zu werden.
TEMPLE OF TEMPTATION ist eine Kollaboration von Performance Artists, Sexworkern, LGBTIQ activists, Musiker*innen und Pro Sexarbeit Aktivist*innen aus Berlin, Wien und Köln. Die kollektive Arbeit verortet sich an der Schnittstelle zwischen theatraler Intervention, aktivistischer Bildungsarbeit und queerer Clubkultur. TEMPLE OF TEMPTATION ist die dritte Zusammenarbeit des Kollektivs.
TEMPLE OF TEMPTATION ist eine Kollaboration von Performance Artists, Sexworkern, LGBTIQ activists, Musiker*innen und Pro Sexarbeit Aktivist*innen aus Berlin, Wien und Köln. Die kollektive Arbeit verortet sich an der Schnittstelle zwischen theatraler Intervention, aktivistischer Bildungsarbeit und queerer Clubkultur. TEMPLE OF TEMPTATION ist die dritte Zusammenarbeit des Kollektivs.
Von & Mit
Damien Thorn
Damien Thorn ist ein aus Bosnien stammender und in Wien lebender Tänzer/Performer und Sexwork/HIV Aktivist. Thorn bewegt sich mit seinen Arbeiten über queere Visibilität zwischen Österreich, Deutschland, Belgien und der Tschecho-Slowakei. Bekannt und tief verbunden mit der LGBTIQ- und Kunstszene in Wien, performt und tanzt Thorn im Rahmen unterschiedlichster Events, Festivals und Happenings, die Themenkomplexe wie Sexarbeit und Human Rights ins Zentrum stellen. Thorn ist ebenfalls Mitglied des Red Edition Vorstandes (Migrant Sexworker Group Vienna). Seine letzten Projekte waren: ESWA Sexwork Konferenz Bruxelles, Red Rules (Sexwork Festival mit »City of Whores« Performance by Natalie Assmann u.a.), Porn Film Festival Vienna, Wien Woche Festival, Festival of Sensations, Life Ball Vienna, Sexpositive Movement Gegen Berlin.
Janoushka Kamin
Geboren in einem Fotofix Automaten, bewegt sich Janoushka Kamin seit 2013 zwischen autobiographischen, multimedialen, performativen Auseinandersetzungen und Text. Kamin beschäftigt sich mit Fragen nach der Fremdheit im eigenen Körper, dem Bepflastern und Füttern von Wunden, der Antwort an die eigene Stimme und der Wut des inneren Kindes. Sexualität, Verletzlichkeit und Formen der Brutalität sind ebenso Bestandteile dieses Prozesses, welche auch in ihre Textarbeiten mit einfließen. Neben kollektiven Projekten in Wien und Leipzig, ist/war Kamin in verschiedenen Produktionen wie »Herr Puntila und das Riesen Ding in Mitte« von Rene Pollesch, »Halbtoter Salon« von Lydia Haider und »Is Anybody Home?« von Gob Squad an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zu sehen.
Anna Schall
Anna Schall (dey/deren/sie/ihr) ist Bildende Künstler*in mit Schwerpunkt auf Performance und Kostüm. Schalls Arbeiten kommen aus einer queer-feministischen Haltung und suchen nach sicheren Räumen innerhalb und außerhalb des Körpers. Anna arbeitet für und mit Künstler*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen im Theater, in Ausstellungsräumen, in öffentlichen Räumen, auf Bühnen und Nicht-Bühnen aller Art.
jpeg.love
Ari Nyx ist eine genderqueere, interdisziplinäre Künstler*in und Musiker*in, verwurzelt in der elektronischen Underground-Musikszene Berlins. In den letzten zwei Jahren folgte they dem instinktiven Ruf, sich vom cluborientierten Sound zu Performance- und Videokunst weiterzuentwickeln. Kürzlich führte they, dessen Performance Debut »ptsd healing« im Rahmen der Ausstellung »Menstrualitäten« in der Alten Münze auf und organisierten ein Porn und Performance Event mit dem Titel »Make U C*M« im Haus der Statistik. Ari Nyx transformiert und durchquert die Grenzen zwischen queerer Kunst, Performance Kunst und Clubkultur.
Nora Aaron Scherer
Nora Aaron Scherer (keine Pronomen) sind viele. Multidisziplinäre Künstler*in, Aktivist*in, Sozialarbeiter*in, Bodyworker*in. Nora Aarons interaktive, immersive und lang andauernden Performance-Arbeiten schaffen Situationen, die das Erforschen von sozialen Dynamiken und Konventionen, zeitgenössische Formen der Kommunikation, Intimität und Sexualität erlauben. Oft kollaboriert Nora Aaron mit internationalen Künstler*innen oder arbeitet als Performer*in für Kollektive wie z.B. SIGNA.
Natalie Ananda Assmann
Natalie Ananda Assmann (she/her) ist freischaffende Künstlerin, Theaterschaffende, Kuratorin, Regisseurin und Performerin. Ihre meist kollektiven Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von theatraler Intervention im öffentlichen Raum, interdisziplinärer Performanceformate und aktivistischer Edutainment-Kunst. Im Theater aufgewachsen, interessiert sich Assmann für Formen des kollektiven Widerstands, post-humanistische Konzepten des innigen Zusammenlebens und queere, anti-kapitalistische Zukunftsszenarien innerhalb und außerhalb der Kunstproduktion. Von 2019 bis 2020 war sie im Künstlerischen Leitungsteam der WIENWOCHE – Festival for Art & Activism in Wien. Dort begann ihre Kollaboration mit dem Kollektiv Red Edition – Migrant Sexworker Group Vienna. Assmanns letzte kollektive Zusammenarbeit »JUSTITIA!Identity Cases« wird beim diesjährigen Impulse Festival in Köln gezeigt, wo sie gemeinsam mit Gin Müller bereits 2021 die Akademie II Ar/ctivism – Kunst und Aktivismus im Freien Theater kuratierte. SEX DRIVE war ihre letzte Arbeit im Stadtraum Köln. Sie lebt mit ihrer Partnerin Marlene Engel und ihrer Hündin Loulou zwischen Berlin und Wien.
Isu Mignon Mignonne 異水 謎龍 未姩
Isu hinterfragt, wie es selbst* in der Welt erscheint, und verdreht sie durch verschiedene Arten von Performance. Mignonne in ihrem Namen steht nicht für »niedlich« auf Französisch, sondern für 미친년 Mi-Chin-Nyeon auf Koreanisch, was »crazy b*tch« bedeutet. Auf dem schmalen Grat zwischen Niedlichkeit und Wahnsinn schafft Isu performative Situationen, die eine fließende Mischung aus Drag, Vortrag, Bewegungen, gesprochenem Wort und mehr sind.
FARIS CUCHI GEZAHEGN
Faris Cuchi Gezahegn (they/them/their/she) ist eine äthiopische femme non-binary queer person mit Sitz in Wien, Österreich. Ihre facettenreiche Arbeit für die Menschenwürde manifestiert sich in ihrer Advocacy-/Aktivismusarbeit, die sich auf die Realitäten von queeren Äthiopier*nnen in Äthiopien und in der Diaspora, insbesondere in Österreich, Großbritannien und den USA, konzentriert. Sie sind multidisziplinäre Künstler*innen, afrikanische Queer-Kultur, Wissensproduzent*innen, Raumgestalter*innen, Eigentümer*innen, Selbstarchivar*innen, Stilaktivist*innen und radikale Softness-Befürworter*innen, die die gelebte Erfahrung von schwarzafrikanischen und afrikanischstämmigen trans/NB/GNC-Körpern in den Mittelpunkt stellen. Sie sind Mitbegründer*innen, Co-Direktor*innen und Direktor*innen der Gegenerzählung im House of Guramayle, Vorsitzende von Turquoise Pink Purple TIPP und stellvertretende Vorsitzende von Afro Rainbow Austria. In ihrer künstlerischen Praxis verwenden sie Medien wie Poesie und Performancekunst (PCCC-Stand-up-Comedy, Tanz, Gesang und Video-Audio-Installationen.
Andreas Schneiders
Andreas Schneiders (62) ist Schauspieler, Performer und Musiker. Er agiert vor Publikum, sei es auf der Theaterbühne (u.a. Raketenclub, Köln), beim Tanztheater (United Cowboys, Eindhoven, 687 Performance, Köln) als Sänger in der Punk-Band »The Mad Mullahs« oder als berserkerhafter Ansager im Ring beim »Rock´n´Roll Wrestling Bash«.
Elio
Elio (it/its) ist ein multidisziplinärer Performancekünstler*in und Tänzer*in und lebt derzeit in Berlin. Durch Audio, Bewegung und seltsame Objekte, auch bekannt als Freunde, erforscht Elios Arbeit Themen wie Fremdheit, Spiel und den Körper mit seinen Grenzen und dem, was darüber hinaus existiert. Als PoC, intersexuell und neurodivers ist Elio daran interessiert, die Art und Weise, wie Elio im Raum wahrgenommen wird, zurückzufordern und zu hinterfragen.
Andras_2020
Andras_2020 ist ein brasilianischer multidisziplinärer Künstler, der in den Bereichen Musikproduktion,
Gesang und zeitgenössischem Tanz arbeitet. Nach der Veröffentlichung der Debüt-EP »Cuerpo Temperamental« - ein Latin/Experimental-Pop beeinflusster Sound mit ungefilterten Texten und komplexen, klopfenden Drums - hat sich Andras mit dem 3D-Künstler Lukas Becker zusammengetan und ist in 2022 mit der elektrischen A/V-Show, der »Cuerpo Tour«, durch Europa getourt.
Gesang und zeitgenössischem Tanz arbeitet. Nach der Veröffentlichung der Debüt-EP »Cuerpo Temperamental« - ein Latin/Experimental-Pop beeinflusster Sound mit ungefilterten Texten und komplexen, klopfenden Drums - hat sich Andras mit dem 3D-Künstler Lukas Becker zusammengetan und ist in 2022 mit der elektrischen A/V-Show, der »Cuerpo Tour«, durch Europa getourt.