Die Lücke 2.0

Ein Stück Keupstraße
von Nuran David Calis
Bearbeitung der Inszenierung DIE LÜCKE
(2014)
Führung über die Keupstraße & SCHAUSPIEL
Depot 2
Dauer:
40 Minuten Führung • Pause • 2 Stunden Vorstellung
PREMIERE:
05. November 2021
Altersempfehlung:
ab 14 Jahren
Trailer
Termine & Tickets
https://www.schauspiel.koeln Schauspiel Köln Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Do 11 Apr 19.00 - 22.00
2021 jährt sich der Nagelbomben-Anschlag, der die Keupstraße 2004 erschütterte, zum 17. Mal. Die Bomben verletzten 22 Menschen stark, mehrere lebensgefährlich. Im Anschluss wurde jahrelang ausschließlich im Anwohner*innenkreis ermittelt. Opfer und Angehörige des Anschlags wurden als potentielle Täter*innen stigmatisiert. Hinweise darauf, dass der Anschlag rassistisch motiviert sei, wurden von Seiten der polizeilichen Ermittler*innen zum Teil aktiv verschleiert. Der Regisseur Nuran David Calis erarbeitete 2014 gemeinsam mit drei Anwohner*innen und drei Ensemble-Schauspieler*innen das Stück DIE LÜCKE, um die Menschen, deren Leben der Anschlag zutiefst erschüttert und verändert hatte, zu Wort kommen zu lassen. Bei der Premiere der LÜCKE hatte der Gerichtsprozess gegen die Mitglieder des sog. Nationalsozialistischen Untergrundes in München gerade erst begonnen. Er sollte insgesamt fünf Jahre dauern und mit einem für die Angehörigen der Opfer niederschmetternden Urteil enden, denn viele Mitangeklagte kamen mit sehr geringen Strafen davon und waren teilweise gleich nach Prozessende wieder auf freiem Fuß. Auch bei dem im vergangenen Frühjahr veröffentlichten Schuldspruch beklagten die Anwält*innen der Mordopfer, dass das Gericht verpasst hätte, ihnen ein Gesicht zu geben.
In DIE LÜCKE 2.0, einer Bearbeitung der ursprünglichen Inszenierung, werden nach sieben Jahren die drei Betroffenen aus der Keupstraße erneut befragt. Wie nehmen sie das NSU-Gerichtsurteil und den Schuldspruch wahr? Wie ist der aktuelle Stand bezüglich des Mahnmals, dem sich immer noch in Planung befindenden Erinnerungs- und Lernortes in Keupstraßen-Nähe? Und wie lässt es sich in Deutschland nach den Anschlägen in Halle, Hanau, Chemnitz und Kassel leben?
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Amelie von Bülow
Video: STERNTALER FILM / ADRIAN FIGUEROA
Dramaturgie: Thomas Laue · Stawrula Panagiotaki
Mit
Pressestimmen
»Ehrlich und intensiv bringen die fünf Darstellerinnen und Darsteller manche Probleme auf den Punkt. Und tun nicht so, als ob es einfache Lösungen gäbe. Natürlich spielen sie zusammen, bilden eine Einheit, aber auch wieder nicht, wenn sie sich gegenübersitzen und anschauen. Sie wollen einander verstehen. Doch die Lücke bleibt.«
»Und so bringt Nuran David Calis in bewährter Form Gefühle und Fakten zusammen, fragt dort weiter, wo Dinge vermeintlich unaussprechlich erscheinen, lässt die Betroffenen echt und ernsthaft zu Wort kommen. So unerbittlich, schmerzhaft und larmoyant das manchmal ist, so wenig Neues es letztlich erzählt – so wichtig erscheint der Abend als veränderbares Symbol dessen, was Kommunikation und Begegnung durch Theater bewegen können.«
»Ein überaus wichtiger Abend, der uns ein sehr relevantes und höchst aktuelles Thema vor Augen führt, das zum notwendigen Dialog einlädt. Denn, wie Yurtseven so richtig feststellt, die Bombe der Rechtsterroristen sollte nicht nur die Türken, sondern auch die Stadt Köln treffen.«
Beteiligte Gewerke
REGIEASSISTENZ: Christina Lindauer / Sarah Larisch • BÜHNENBILDASSISTENZ: Provvidenza Valenti • KOSTÜMASSISTENZ: Eva Link • INSPIZIENZ: Charlotte Bischoff • SOUFFLAGE: Claudia Kron • BÜHNENTECHNIK: Keven Arelmann • BELEUCHTUNGSEINRICHTUNG: Frédéric Dériaz, Christian Huber • TONTECHNIK: Holger Brochhaus • VIDEO: Jörg Follert • PRODUKTIONSLEITUNG: Oliver Haas, Petra Möhle • STELLVERTR. LTG. WERKSTÄTTEN: Ilya Pfaller • DEKORATIONSAUSFÜHRUNG: Florian Hohenkamp, Frank Hohmann, Boris Thelen, Daniel Vogt, Wencke Wesemann • KOSTÜMAUSFÜHRUNG: Elisabeth Schmaske, Elke Scholz • SCHUHMACHEREI: Sonja Storz, Daniela Ehrich, Katrin Mikoleiczik • PUTZMACHEREI: Daphne van der Grinten • KOSTÜMMALEREI: Gudrun Fuchs, Marja Adade • ANKLEIDER*INNEN: Philipp Ebert, Christiane Reinkober, Lara Richarz • MASKENBILD: Bettina Reuthal • REQUISITE: Tobias Bergmann, Lena Bornträger