Hiob

Foto: Martin Miseré
von Joseph Roth
Depot 1
Premiere:
10. Januar 2015
Was ist das für ein Gott, der das Unglück der Menschen zulässt? Diese Frage stellt sich Mendel Singer, Protagonist aus Joseph Roths Roman HIOB, lange Zeit nicht. Gottesfürchtig lebt der fromme Jude mit seiner Frau und den vier Kindern in ärmlichen Verhältnissen in dem kleinen Dorf Zuchnow in Russland. Fatalistisch nimmt er sein Schicksal an: die Behinderung seines jüngsten Sohnes, die Entfremdung von seiner Frau und den Kindern, denen das Leben im Schtetl zu eng wird. Erst als die Tochter sich mit Kosaken einlässt, beschließt Mendel Singer zu handeln und stimmt der Auswanderung nach Amerika zu. Allein der behinderte Sohn muss zurückbleiben, weil er den Aufnahmekriterien der neuen Welt nicht entspricht. Und auch Mendel Singer hat Probleme, im geschäftigen und modernen New York seinen Platz zu finden. Ohnmächtig muss er mitansehen, wie der fortschreitende Erste Weltkrieg ihm alles nimmt: seine Kinder, seine Frau, seine Heimat. Und nun beginnt Mendel Singer mit dem Letzten zu hadern, was ihm noch geblieben ist: mit seinem Gott.
Bühne: Simeon Meier
Kostüme: Heidi Fischer
Dramaturgie: Sibylle Dudek