Ndinguwe

Ich bin Du.
FR 24 - SO 26 MAI
Ausstellung

Eine Kooperation mit dem storyLab kiU
Das Wort Ndinguwe stammt aus dem Xhosa und bedeutet »Ich bin Du«. In Ndinguwe wird die subjektive Wahrnehmung auf jene von diskriminierten Menschen übertragen, welche sich vereinfacht auf die Faktoren Sexualität, Alter, Ethnie und körperliche Beschaffenheit reduzieren lassen. Die Innenansichten solcher Zuschreibungen werden künstlich generiert und ermöglichen das Erahnen einen anderen Selbst. So entsteht bei manchen die Frage, ob ein POC Avatar eine Form von Blackfacing bzw. kultureller Aneignung ist oder eine Brücke für Empathie und Identifikation? Was passiert, wenn bisher klar gezogene Grenzen aufgeweicht werden? Welche neuen Selbstwahrnehmungen sind zu entdecken? Diese intuitive Hybridisierung von virtuellem und realen Selbst geht kognitiv eine Verbindung ein und ermöglicht das Erspüren unbekannter Selbstwahrnehmungen.

Dieses VR-Experiment der künstlerischen Forschung wurde vom storyLab kiU der Fachhochschule Dortmund umgesetzt und wurde beim DIVR mit einem Science Award in der Kategorie »Social Impact« preisgekrönt. Für das BRITNEY X Festival wird es eine technische und inhaltliche Überarbeitung des Projektes mit neuen Erfahrungspotentialen geben.

Awareness Hinweis: Sprachliche Schilderungen von Erfahrungen von diskriminierenden Grenzerfahrungen und Erschießungssituationen.

von & Mit
Tobias Bieseke
Tobias Bieseke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Dortmund im storyLab kiU im Dortmunder U (Zentrum für Kunst und Kreativität) und beforscht die Potentiale von erweiterten Wahrnehmungen und Narrationen für die zeitgenössische Kunst. Er experimentiert im Rahmen der künstlerischen Forschung und wandert dabei auf der Schwelle zwischen künstlerischer Anwendung und wissenschaftlicher Untersuchung neuer Medien. Zudem arbeitet er zeitweise in der freien Kreativwirtschaft für Theater, Hochschulen und Wirtschaft. Seit 2018 promoviert er an der Kunsthochschule für Medien (KHM) im Bereich der experimentellen Informatik unter Georg Trogemann zu dem Thema »Extended Perceptions - Technisch erweiterte visuelle Wahrnehmung und deren Auswirkungen auf individuelle Handlungsräume in der zeitgenössischen Kunst«. Im Jahr 2023 konnte er erstmalig den Erfolg seiner Forschung sichtbar machen, wo er zusammen mit Thomas Krupa für die Wand 360° den deutschen Theaterpreis »Der Faust« in der Kategorie Genrespringer erhielt.
Jan Schulten
Nachdem Jan Schulten sich von seinem Informatikstudium verabschiedet hatte, fand er durch seine musikalischen Neigungen unerwartet den Weg das Sounddesigns. Derzeitig studiert er im Master Szenographie an der FH-Dortmund. Im Laufe seines Studiums entflammte seine Begeisterung für immersive Erfahrungen, die Games einschließten, in vollem Umfang. Gegenwärtig widmet er sich zwei Schwerpunkten im Bereich der Extended Reality (XR), indem er virtuelle Welten erschafft sowie Augmented-Reality-Anwendungen und Spiele entwickelt. Darüber hinaus engagiere er sich in der Wissenschaft, im Theater, bei Ausstellungen und im künstlerischen Bereich, wo er stets bestrebt ist, innovative und inspirierende Erlebnisse zu schaffen. Er arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am storyLAB kiU der Fachhochschule Dortmund im storyLAB kiU als kreativ Programmierer in dem immersiven Projekt page21. Mit dem Projekt Ndinguwe gewann er in der Kategorie »Social Impact« beim Deutschen Institut für Virtuelle Realtäten (DIVR) 2023 den XR Science Award.
Azziza El-Yabadri
Azziza El-Yabadri hat an der Fachhochschule Dortmund Grafik studiert und arbeitet heute als freiberufliche 3D Designerin in der Kreativwirtschaft. Schon während des Studiums wuchs ihr Interesse an Projektion, Immersion und virtuellen Welten. Dabei ist ihr der Bezug zur physischen Umwelt wichtig und die Korrespondenz zwischen Virtualität und physischer Umwelt. Sie ist fasziniert wie die Menschen sich in den Bann virtueller Welten ziehen lassen und dabei die natürliche Welt teilweise gänzlich vergessen. Da dieses neue Medium relativ undefiniert ist erschafft es Freiraum zum Experimentieren und ermöglicht somit Teil einer Avantgarde zu sein, deren Regeln noch nicht gesetzt sind. Für sie ist die virtuelle Realität wie die Weiterentwicklung des Experimentalfilmes der parallel zum Mainstream Erzählstrategien erproben kann, der gänzlich neuen Erfahrungen zulässt. Innerhalb der künstlerischen Forschung sieht sie ihr Interesse zu interdisziplinären Projekten welche neue Prozesse der Symbiose ermöglichen.
storyLab kiU