Silk Road

Foto: David Baltzer
von Angela Richter
Depot 2
Premiere:
29. April 2016
Auf dem Weg zwischen Morgen – und Abendland. Rund 10.000 Kilometer beträgt die Distanz zwischen Xi’an in China und Rom, dem Beginn und dem Endpunkt der legendären Seidenstraße. Seit dem Altertum verbindet diese älteste Handelsroute der Welt China, Zentralasien und Persien mit Europa. Sie führt dabei durch Länder wie Indien, Pakistan, Afghanistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Iran und der Türkei. In ihrer über tausend Jahre alten Geschichte ist sie dabei selbst zum Mythos geworden.
Und heute? Im Herbst 2011 stellen Regierungsvertreter Afghanistans, der USA und Deutschland auf einer Versammlung der Vereinten Nationen in New York die Initiative «Neue Seidenstraße» vor. Ziel ist es, das wirtschaftlich ausgeblutete Afghanistan wieder zu einer Drehscheibe des internationalen Handels zu machen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den gigantischen Rohstoffvorkommen des Landes. Vor allem die vermuteten riesigen Lithiumvorkommen sind für die Wirtschaft interessant: Das Metall ist der Kernrohstoff für Computerchips in Laptops und Mobiltelefonen.

Ebenfalls 2011 und ebenfalls in den USA wird der Hidden-Server «Silk Road» an das Tor-Netzwerk angeschlossen. Schon bald entwickelt sich dort ein virtueller Schwarzmarkt, der zum größten Drogenumschlagplatz des Darknet wird. Und wieder geht es um Afghanistan, denn das Land ist inzwischen für etwa 80% der weltweiten Opiumproduktion verantwortlich. Und über den «Heroin-Highway», die ehemaligen Karawanenpfade der Seidenstraße, wird das Opium, teils schon zu Heroin verarbeitet, nach Europa gebracht.
Regie: Angela Richter
Bühne: Katrin Brack
Kostüme: Wiebke Schlüter
Musik: Sir Henry
Licht: Jan Steinfatt
Dramaturgie: Sabrina Zwach
Mit
Judith Rosmair
Malte Sundermann