Stirb, bevor du stirbst

Foto: David Baltzer
von Ibrahim Amir
Depot 2
Premiere:
7. November
Trailer
Syrien. Zunächst weiß Sabine damit gar nichts anzufangen. Warum sollte ihr Sohn Philipp nach Syrien reisen ? Als Urlaubsziel eignet es sich wohl nicht gerade, und schließlich muss Philipp doch auch für die Abschlussprüfung in der Schule lernen! Aber Philipp war schon lange nicht in der Schule und für seine Prüfung interessiert er sich auch recht wenig — wie Sabine jetzt erfährt — dafür mehr für den Koran. Und für Arabisch und Türkisch. Und für den Islam. Philipp ist — so sagt es ihr der Polizist, der sie in ihrer Wohnung aufsucht — ohne Zweifel ausgereist, umzu kämpfen, um zu siegen im Heiligen Krieg. Sabine ist verunsichert: Was weiß sie eigentlich von ihrem Sohn ? Ist er ihr vor lauter Arbeitsstress, der Sorge um ihre Mutter und dem Streit mit der neuen Nachbarin etwa aus dem Blickfeld geraten ? Fieberhaft beginnt sie nach ihrem Sohn zu suchen und stößt bald schon auf eindeutige Hinweise. Alles passt ins Bild. Und sind nicht auch die Medien voll von Geschichten von jungen Männern mitten aus der Gesellschaft, die beschließen, ihrem westlichen Leben ein Ende zu bereiten, um fern ihrer alten Heimat in den Heiligen Krieg zu ziehen ? Alleine kann sie nichts ausrichten, das wird Sabine schnell bewusst, und ihr fällt nur eine Person ein, die ihr bei der Suche nach Philipp helfen könnte: ihre neue Nachbarin. Die kommt doch aus Syrien. Oder dem Irak. Oder Iran. Oder Afghanistan. Daher jedenfalls. Magda sagt bereitwillig zu, Sabine zu helfen – für einen angemessenen Stundenlohn, versteht sich. Und so brechen die zwei ungleichen Frauen auf…

Syrien ist Ibrahim Amirs Heimatland. Vor fast fünfzehn Jahren hat er es verlassen, um in Wien ein Medizinstudium zu beginnen. Und um zu schreiben – auf Deutsch, der Sprache, die er erst neu erlernte. Sein erstes Stück HABE DIE EHRE wurde am Schauspiel Köln und gleichermaßen in Wien vom Geheimtipp zum großen Publikumserfolg.
Bühne: Dirk Thiele
Kostüme: Sara Giancane
Video: Bibi Abel
Licht: Jan Steinfatt
Dramaturgie: Thomas Laue