IN THE MEANTIME. A Play across two Continents

Der Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums” von Mohammad Rasoulof erregte weltweit Aufmerksamkeit und wurde als Bester Internationaler Film für den Oscar nominiert – gedreht unter lebensgefährlichen Umständen, auf der ständigen Flucht vor den Kontrollen des iranischen Regimes. Kurz vor der Premiere in Cannes musste der Regisseur aus dem Land fliehen, später seine Schauspielerinnen. Eine von ihnen: Amineh Arani. Statt gemeinsam mit ihrem Ehemann Mohammad Kamal Alavi ihr neues Haus in Teheran zu beziehen, lebt sie nun im Exil in Köln – und er tausende Kilometer entfernt. Doch statt zu verstummen, wird aus der Trennung ein mutiger künstlerischer Akt: A PLAY ACROSS TWO CONTINENTS (AT) ist eine Theaterperformance über die Grenzen hinweg. Abend für Abend stellen Arani und Alavi eine Live-Verbindung zwischen einem Raum in Europa und einem Wohnzimmer in Teheran her. Sie proben, improvisieren, erzählen. Sie kämpfen mit Zensur, Internetabbrüchen und der Leere zwischen zwei Kontinenten. Das Private wird politisch, wenn der Aufbau eines Esstisches zum Zeichen des Widerstands wird. Eine dritte Figur vor Ort – scheinbar nur Übersetzerin – wird zur Mittlerin zwischen dem Sagbaren und dem, was unaussprechlich bleibt. Regisseur Stefan Otteni bringt mit dem Künstlerpaar Arani/Alavi ein Stück auf die Bühne, das berührt, aufrüttelt – und der iranischen Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ ein Gesicht gibt. Ein Abend über Verletzlichkeit, Mut, Verlust und die politische Kraft des Theaters.
Das Projekt wird ermöglicht durch eine Residenzförderung des Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit flausen+. Die Residenz wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, den Landschaftsverband Rheinland (LVR) und das Referat für Diversität der Stadt Köln.