Die Rechnung
Ein Tisch, ein Sessel, eine Flasche. Und ein Glas Wein, das der Kellner dem Gast serviert: So die Ausgangssituation. Doch wer bedient hier wen? Und wer dient wem? Wer bezahlt am Ende die Rechnung oder macht einen Strich durch die des anderen? In der Arbeit des britischen Autors und Regisseurs Tim Etchells (Forced Entertainment) werden Macht- dynamiken in zahlreichen Variationen durchgespielt – und je länger die Szene dauert, desto abgründiger wird der Humor. In diesem Sinne erkunden hier Herr und Knecht die mannigfaltigen Fallstricke hierarchischer Konstellationen. Nach der deutschsprachigen Erstaufführung im Rahmen der Wiener Festwochen 2024 werden nun Tisch, Sessel und Wein ins Depot 3 gestellt. Die Spannung steigt, wer in dieser Slapstick-Komödie am Ende die Rechnung bezahlt.
- Regie Tim Etchells
- Bühne Richard Lowdon
- Musik Graeme Miller
- Dramaturgie Lidia Polito
- Mit Frank Genser und Christoph Schüchner
Das Publikum lacht nahezu ohne Unterbrechung.
Große darstellerische Kunst auf ganz kleinem Raum.
Neben wunderbaren Sketch und Slapstick-Nummern […] sind vor allem die kleinen Gesten ein Quell des Vergnügens.
Die Feinheiten der Mimik und Körpersprache sind ein Genuss. Christoph Schüchner kann das Publikum mit einem einzigen wohldosierten Blick zum Lachen bringen.
In den besten Momenten seines Stücks – und davon gibt es viele – gelingt Etchells hier genau das, was Wittgenstein mit seiner Philosophie bewerkstelligen wollte: Von einem nicht offenkundigen Unsinn zu einem offenkundigen übergehen.
Sehr subtil und sehr smart gemacht.
Beides, Rollentausch und Wiederholungszwang, wird in Etchells Stück auf virtuoseste Weise durchexerziert. Doch man soll nicht alles erzählen von diesem so klugen wie unterhaltsamen Abend, an dem Frank Genser und Christoph Schüchner zu obstinatesten Minimal-Music-Melodien alle Slapstick-Register ziehen, ohne je banal zu wirken.