Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer

Foto: Julian Roeder
von Bertolt Brecht
In einer Bühnenfassung von Heiner Müller
Schauspiel
Depot 2
Dauer:
1 Stunde 40 Minuten • Keine Pause
Premiere: 07. Juni 2019
Trailer
Bertolt Brechts DER UNTERGANG DES EGOISTEN JOHANN FATZER erzählt die Geschichte von Deserteuren, die im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs in Mülheim an der Ruhr abwarten, dass etwas passiert: sei es das Kriegsende oder der Ausbruch einer Revolution. Verharrend in ihrem Versteck erdenken sie Träume von einer besseren Gesellschaft und sinnen über moralische Werte, die in Konflikt mit dem primären Bedürfnis des Menschen geraten: der Unabdingbarkeit von Nahrung. Während ihre Entmenschlichung mit Voranschreiten der Zeit zunimmt, beginnen sie, sich zu radikalisieren und gegenseitig zu bekämpfen.
Von 1930 bis zu seinem Lebensende beschäftigte sich Brecht mit dem Fatzer-Stoff, vollendet hat er das Stück nie. Es blieben mehrere hundert Seiten Fragmentmaterial, die Heiner Müller 1978 in eine Fassung brachte: »Ich habe [...] die vierhundert Seiten ausgebreitet, bin dazwischen herumgegangen und habe gesucht, was zusammenpasst. Ich habe auch willkürlich Zusammenhänge hergestellt, an die Brecht nicht denken konnte, ein Puzzle-Spiel.« Das Fragment wird hier ein Erklärungsmodell für den katastrophischen Verlauf des 20. Jahrhunderts, »eine große Formulierung einer Situation, die sich in der deutschen Geschichte immer wieder ergeben hat.« (Heiner Müller)
Der kroatische Regisseur Oliver Frljić gibt mit DER UNTERGANG DES EGOISTEN JOHANN FATZER sein Debüt am Schauspiel Köln.
Bühne: Igor Pauška
Kostüme: Sandra Dekanić
Licht: Jan Steinfatt
Dramaturgie: Sarah Lorenz