Ein grüner Junge

Foto: Thomas Aurin
nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij
Aus dem Russischen von Swetlana Geier
In einer Bühnenfassung von Frank Castorf
Depot 1
Dauer:
5 Stunden 45 Minuten • Eine Pause
Uraufführung
01. November 2018
Trailer
Arkadij Dolgorukij ist der uneheliche Sohn eines adeligen Gutsbesitzers und einer Gesindemagd. Um seine gesellschaftliche Isolation, den Makel seiner »niederen Geburt« zu überwinden und die Achtung seines Vaters zu erringen, hat er sich einer Idee verschrieben: Er will reich werden »wie ein Rothschild« – um sein Vermögen am Ende zu verschenken. Denn Geld ist nur Mittel zum Zweck, es bedeutet Autonomie, bedeutet Freiheit. Also reist er nach St. Petersburg und macht sich auf die Suche nach seinem Vater – der sich als zwielichtiger Charakter erweist. In seiner Orientierungslosigkeit kommt Arkadij mit Anhängern der Revolution in Berührung, mit Spielern und Verschwendern, mit Selbstmördern und Fürsten – vor allem aber mit seiner Familie, die in einen aufwendigen Prozess verstrickt ist. Es ist ein explosives Spannungsfeld aus Intrigen und geheimen Plänen, unglücklichen Beziehungen und verräterischen Briefen, in das der 19-Jährige hineingerät. EIN GRÜNER JUNGE ist ein Entwicklungsroman und eine komplexe Vater-Sohn-Geschichte, vor allem aber ist es eine hochmoderne Studie einer tiefgreifenden Verunsicherung – es gibt keine Gewissheiten mehr, auf Informationen und Beziehungen ist nicht länger Verlass.

Fünf große Romane hat Fjodor Dostojewskij geschrieben, vier davon hat Frank Castorf bereits in fulminanten Inszenierungen auf die Bühne gebracht. Mit EIN GRÜNER JUNGE vollendet er die Reihe und kehrt nach 29 Jahren ans Schauspiel Köln zurück.
Kostüm: Adriana Braga Peretzki
Dramaturgie: Julian Pörksen