Rheinische Rebellen

Foto: Krafft Angerer
von Arnolt Bronnen
Schauspiel
Depot 1
Dauer:
2 Stunden 5 Minuten • Keine Pause
Premiere: 23. November 2018
Trailer
Im Mittelpunkt des expressionistischen Stücks RHEINISCHE REBELLEN (1925) von Arnolt Bronnen steht die fiktive Figur Occc – ein wortgewandter und charismatischer Separatistenführer, dessen Ziel die Gründung einer Rheinischen Republik ist. Occc verstrickt sich aber nicht nur in politische Machenschaften gegen das preußische Berlin, sondern auch in allerlei Frauengeschichten: Seine unverdrossene und alle Fäden in der Hand haltende Assistentin Pola ist haltlos in ihn verliebt, muss aber dabei zusehen, wie er der politischen Gegnerin Gien verfällt. Occc (von Pola auch liebevoll Charles genannt – Zeichen seiner Franzosentreue) und Gien sind als politische Antagonisten gezeichnet. Occc verspricht dem Rheinland mit der Republikgründung eine bessere und wirtschaftlichere Zukunft, in der es keine Reparationsleistungen erbringen muss; Gien hält ihm Treue und Einheit zum Reich entgegen. Aus mangelnder Liebeserwiderung von Giens Seite, beschäftigt er sich kurzzeitig mit Giens Schwester Erle – zum Entsetzen der Mutter und enteigneten Fabrikbesitzer-Gattin Vonhagen. Zwischen Köln, Mainz, Trier, Koblenz und Aachen stürzen sich die Figuren geleitet von ihrem nationalen (Gefühls-)Rausch in Rebellion und Widerstand, der in Verzweiflung und Zerfall endet.
Bronnen selbst sagte 1927, dass der rheinische Stoff beliebig und gegen einen schlesischen, bayerischen oder ostpreußischen austauschbar sei. So kann dieser Text, zwar unter anderen Vorzeichen, auch heute als Folie für separatistische Bewegungen im europäischen Kontext gesehen werden, wie bespielsweise in Spanien, der Bretagne, Flandern oder Korsika.
Regie: Sebastian Baumgarten
Bühne: Thilo Reuther
Video: Hannah Dörr
Musik: Stefan Schneider
Licht: Michael Gööck