Don Karlos

Foto: Clärchen und Hermann Baus
von Friedrich Schiller
Depot 1
Premiere:
18. Dezember 2020
Der Ausruf des Marquis von Posa »Geben sie Gedankenfreiheit, Sire« ist nicht nur der Schlüsselsatz des Dramas DON KARLOS, sondern mittlerweile auf so mancher Corona-Demo zu vernehmen. Auch die politische Dimension der spanischen Inquisition, ihre Instrumente der Unterdrückung und Verschleierung zur Machterhaltung finden sich in abgewandelter Form derzeit wieder, schaut man nach Belarus oder in die USA. Von der Aktualität des Stoffes ist im Spanien des 16. Jahrhunderts noch nichts bekannt. Dort wüten Glaubenskriege und am Hof die Familientragödie. Don Karlos ist unglücklich in seine Stiefmutter verliebt. Ursprünglich war Elisabeth von Valois ihm versprochen, bis sie in die politisch motivierte Ehe mit seinem Vater, König Philipp II., einwilligte. Dieser entzieht Karlos nicht nur die Frau, sondern auch die Chance auf politische Verantwortung. Da taucht sein Jugendfreund Marquis von Posa auf. Der glühende Idealist hofft, einen Mitstreiter zu finden, der die Flandrischen Provinzen von der spanischen Krone befreit. Es entspinnt sich eine Serie an Intrigen, die Eifersucht und Einsamkeit befeuert und die moralische Überzeugung vor dem unterdrückten Wunsch nach Macht zurücktreten lässt.

Jürgen Flimm, ehemaliger Intendant des Schauspiel Köln (1979–1985) und langjähriger Leiter der Berliner Staatsoper Unter den Linden sowie des Thalia Theaters, kehrt mit diesem Klassiker nach Köln zurück.
Bühne: George Tsypin
Kostüm: Polina Liefers
Video: rocafilm
Dramaturgie: Lea Goebel
Komposition, Live-Musik: David Schwarz