Orlando

Foto: Birgit Hupfeld
nach Virginia Woolf
Schauspiel & Tanz
Auf Englisch & Deutsch
Depot 1
Dauer:
1 Stunde 20 Minuten • Keine Pause
Premiere:
02. Oktober 2021
Altersempfehlung:
ab 15 Jahren
Trailer
1928 veröffentlicht die britische Schriftstellerin Virginia Woolf ihren Roman ORLANDO – EINE BIOGRAFIE und sprengt darin all jene Normen, die sich um die Themen Männlichkeiten und Weiblichkeiten in der Gesellschaft ihrer Zeit etabliert hatten.
Die Geschichte beginnt am englischen Königshof des 16. Jahrhunderts, in dem die titelgebende Hauptfigur als Günstling von Elisabeth I. ein privilegiertes Leben führt. Als die Liebe über ihn hereinbricht, wird eine fulminante Zeitreise in Gang gesetzt, in deren Verlauf Orlando während der Kleinen Eiszeit auf der zugefrorenen Themse herumknutscht, vor einer hartnäckigen Verehrerin in das politisch unruhige Konstantinopel flüchtet, in einen mehrtägigen Schlaf verfällt − und an dessen Ende er plötzlich als junge Frau erwacht. »Lady« Orlando wundert sich wenig über die Transformation, verlässt Konstantinopel heimlich und setzt die ereignisvolle Reise durch die Epochen fort.
Aus dem 16. Jahrhundert erstreckt sich Virginia Woolfs Erzählung bis in die Gegenwart der Autorin und sogar einige Tage darüber hinaus. Immer im Blick: Der Wandel der Rolle der »Frau« und des »Mannes« im Wandel der Zeit.
Als Kooperation zwischen Schauspiel und Ballet of Difference bringt Lucia Bihler den Roman nun mit Schauspieler*innen und Tänzer*innen beider Ensembles auf die Bühne. Gemeinsam stürzen sie sich in das binäre Geschlechtersystem, um eine neue Perspektive in der Verschmelzung von Tanz, Schauspiel und Performance zu erschaffen.

Richard Siegal / Ballet of Difference am Schauspiel Köln wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRWKULTURsekretariat, durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Kunststiftung NRW
Choreografie: Lucia Bihler & Ensemble
Bühne & Video: Wolfgang Menardi
Kostüm: Andy Besuch
Komposition & Sounddesign: Jacob Suske • DER TRACK »ORLANDO« WURDE KOMPONIERT VON PLANNINGTOROCK
Inszenatorische und choreografische Mitarbeit: Mats Süthoff
Licht: Jürgen Kapitein
Dramaturgie: Sarah Lorenz
Pressestimmen
»Bihler hat eine spezielle queere Ästhetik entwickelt, die ihr Markenzeichen ist, üppige Outfits, Bonbonfarben, Plateauschuhe, Röcke. Eine fluide Weiblichkeit, die sich nicht eingrenzen lässt.«
»Im Juni hatte die Regisseurin Lucia Bihler ihre (…) Kölner Inszenierung von Madame Nielsens „Der endlose Sommer“ in einen tableauartigen Film von barocker Üppigkeit verwandelt. Schon da ging es um aufgehobene Zeit, um erotische Spielereien jenseits binärer Geschlechtergrenzen, eine „Orlando“-Adaption wirkt da wie der logische nächste Schritt. Ebenso die Idee, auf Tänzer aus Richard Siegals Ballet of Diffenrence zurückzugreifen: Schließlich ist auch der Roman in ständiger genderfluider Bewegung.«