Reich des Todes

Foto: Thomas Rabsch
von Rainald Goetz
Kooperation mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus
SCHAUSPIEL
Depot 1
Dauer:
2 Stunden 30 Min. • Keine Pause
Premiere:
30. Oktober 2021
Altersempfehlung:
ab 16 Jahren
Trailer
Das neue Stück von Rainald Goetz trägt im Titel ein Zitat aus dem Glaubensbekenntnis: »Reich des Todes«. In diesen imaginierten Hades ist der Autor hinabgestiegen, wo er sein Personal von einem Bruch in der Zivilisationsgeschichte berichten lässt. Rainald Goetz ist als Schriftsteller auch immer ein Chronist der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit, ein Autor, der die Zeit, die er beschreibt, umwandelt in seine »Ich-zeit«, wie es Maxim Biller einmal genannt hat – in die künstlerische Begreifbarmachung des eigentlich Geschehenen. In »Reich des Todes« ist dies die Geschichte des historischen Niedergangs nach dem 11. September 2001. Goetz und sein Personal aus Politik, Militär, Jurisprudenz, aus Strippenziehern, Folterknechten und Geschundenen erzählen von der Zeitenwende, die die Anschläge von 2001 einleiteten. Sie erzählen vom langen Schatten, den die brennenden WTC-Türme warfen und in dem sich Überwachungsstaat, Staatsfolter und maßloser Machtmissbrauch Bahn gebrochen haben.

Eine Erzählung von dem Bruch mit allem, was uns als Gesellschaft vermeintlich ausmacht – geworfen in die Goetz’sche Assoziations- und Verknüpfungsmaschine, die virtuos und glasklar das Böse im Menschen als Konstante beschreibt, über alle historischen und geographischen Grenzen hinweg.
Bühne: Olaf Altmann
Choreografie: Sabina Perry
Licht: Jean-Mario Bessière
Dramaturgie: Beate Heine · Robert Koall
Mit
Leo Henrichs, Jan Felix Rohde, Sven Kaiser, Zuzana Leharová, Naomi Binder, Annette Maye & Bernd Spehl
Live-Musik
Pressestimmen
»Das montierte Sprachmaterial ist wohlbekannt, sozusagen weltgerichtsnotorisch. Bachmann nimmt es als musikalischen Rohstoff, lässt den Kriegsrat seine Punktationen wie Scat-Ketten abspulen. Die Unheilsgeschichte liefert in dieser Fassung ein Oratorium im Sinne einer abwechslungsreichen Folge böser Ohrwürmer.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Bachmann und seine Schauspielerinnen erzählen dringlich eine muntere Finster-Moritat. REICH DES TODES ist bei ihnen Exorzismus der bösen Geister des Westens und deutschen Wesens, ist auch eine Passion, wenn in einer inszenierten Ruhepause die Gequälten – beschützt von Dezenz – zu reden beginnen, ist ein Requiem, zu dem Mozarts Totenmesse verfremdet erklingt.«
Nachtkritik
»Eine geglückte Überforderung«
Süddeutsche Zeitung
»Gründgens FAUST 1, Schleefs SALOME, Goschs MACBETH: Stefan Bachmanns Inszenierung darf sich in die Reihe der großen Abende des Düsseldorfer Schauspielhauses stellen ... eine Offenbarung«
Kölner Stadt-Anzeiger