Britney X

Rest in peace Simulation

von Vanessa A. Opoku und Philisha Kay
Foto: Vanessa A. Opoku
Stadtgarten
08-10 JUNI • 15.00 - 23.00 Uhr
virtual reality installation • Lounge • Englisch
Die sich stetig wandelnden Anforderungen des neoliberalen Kapitalismus führen dazu dass sich viele Menschen in einem kontinuierlichen Ausnahmezustand befinden, in dem sie permanent am Rande des Zusammenbruchs stehen, weil sie sich ständig steigern, optimieren und intensivieren müssen, um sich zu behaupten.

In diesem Kontext beschäftigen sich Vanessa A. Opoku und Philisha Kay mit den Potentialen der Flucht in virtuelle Realitäten. REST IN PEACE lädt das Publikum dazu ein, in mehreren Computersimulationen Entspannungszustände zu erfahren, die durch die Abkopplung vom physischen Körper in virtuellen 360° Umgebungen in Co-Creation mit KI-Modellen produziert werden.

Innerhalb dieser Simulationen ist das Publikum angehalten, verschiedene Coping-Strategien zu testen, um sich mit den nagenden Angstzuständen auseinanderzusetzen, die durch Inaktivität in unserer hyperproduktiven Arbeitswelt hervorgerufen werden können. Gleichzeitig ist es aufgefordert, kritisch über die individuelle Positionierung des (eigenen) ruhenden Körpers und die Privilegien nachzudenken, die mit einem Rückzug von der (Über-)Arbeit verbunden sind.

REST IN PEACE verweist so auf die Verflechtungen von Zeit und Konzepten der Ressourcennutzung und erforscht die fortschreitenden Unmöglichkeiten, abzuschalten, selbst wenn es nur für einen Moment ist.
von
Vanessa A. Opoku
Vanessa A. Opoku (*1992) ist eine bildende Künstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien, der Bezalel Academy of Art and Design Jerusalem und schloss 2021 ihr Studium der künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig mit dem Diplom ab. Derzeit absolviert sie ihr Aufbaustudium bei Tina Bara an der HGB Leipzig. Seit 2014 ist sie Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung und wurde 2022 mit dem Preis Gute Aussichten für junge deutsche Fotografie ausgezeichnet. In ihrer künstlerischen Praxis bilden digitale Medien, Photogrammetrie und KI den Ausgangspunkt, mit dem sie die Grenzen von Mixed Reality verhandelt und Allianzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie findet.
Philisha Kraatz / Philisha Kay
Philisha Kraatz / Philisha Kays künstlerische Praxis erforscht Subjektivitäten in verbaler und visueller Sprache. Im Spannungsfeld zwischen Kulturkritik, Technologieanalyse und Sexualitätsstudien beschäftigt sich ihre Forschung mit Gegenerzählungen rund um die Konstruktion von Identität und die Prämisse der Selbstbestimmtheit. Insbesondere interessiert sie sich für das Potenzial von (virtuellen) Imaginationen und digitalen Technologien als subversive Werkzeuge für eine queere Selbstverwirklichung und die Ästhetik des Widerstands durch geschlechtliche Verkörperung. Philisha Kay lebt in Amsterdam und Berlin.