Faust I

Foto: Thomas Aurin
von Johann Wolfgang von Goethe
SCHAUSPIEL
Depot 1
Dauer:
3 Stunden • Keine Pause
Premiere: 10. Februar 2017
Trailer
Lebensuntüchtig, desillusioniert und ausgebrannt zieht Faust die Bilanz seiner gescheiterten Mühen. Jahrelanges Forschen und höchste akademische Weihen befriedigen nicht seine Gier nach Erkenntnis und irdischem Genuss, seine Flucht in die Magie endet kläglich. So gerade schreckt er vor dem Suizid zurück, da entpuppt sich ein hergelaufener Pudel als Gärtner der Glückseligkeit.

Mephisto ködert mit der Aussicht auf Erfüllung, der labile Doktor schlägt ein. Es scheint gut zu stehen um die Wette, mit der Mephisto Gott zuvor provozierte. Den Faust will er vom rechten Weg auf seine teuflische Seite ziehen – mit höchstgöttlicher Lizenz zur Verführung.

Mephisto setzt auf Fausts verklemmte Geilheit und zerrt den Misanthrop ins pralle Leben, Drogen tun ihr Übriges. Kaum erspäht, will Faust mit Gretchen ins Bett, Mephisto soll das Kuppelwerk leisten und zwar fix. Das junge Liebchen aus einfachsten Verhältnissen weiß nicht, wie ihr geschieht. Faust wickelt sie, von Mephisto geleitet, um den Finger, man gesteht sich Liebe. Nach dieser romantischen Aufwallung tun sich jähe Abgründe auf: es wird betäubt, vergiftet, geschwängert, erstochen. Eine junge Frau wird verflucht, stigmatisiert, ein Kind wird umgebracht, Gretchen verurteilt und eingekerkert. Faust hat sich längst aus dem Staub gemacht und vergnügt sich mit Mephisto während der Walpurgisnacht-Orgien, als ihn die Vision von Gretchens Schicksal zurückeilen lässt. Faust will Gretchen aus dem Verlies befreien, doch diese wendet sich von ihm ab, büßt ihre Schuld und wird von Gott höchstselbst gerettet, während sich Faust erneut auf die Flucht begibt.

Ende des ersten Teils und Zeit für erneute Drogen – der Trank des Vergessens macht Faust bereit für den zweiten Teil der Tragödie.
Kostüme: Elke von Sivers
Puppen: Hagen Tilp
Licht: Hartmut Litzinger
Dramaturgie: Julian Pörksen